Die Vorgeschichte

Das Jahr 2032. Du bist auf dem Weg nach Bad Berneck im Fichtelgebirge. Fünf Stunden Fahrtzeit! Aber das ist es wert.

436 Escape-Rooms habt ihr in den vergangenen Jahren bezwungen, die meisten ohne Hilfe und in letzter Sekunde. Jetzt endlich ist es soweit: Nummer vierhundertsiebenunddreißig! Der letzte euch noch verbliebene Escape-Room Deutschlands, erst vor wenigen Wochen eröffnet und offensichtlich noch von niemandem bezwungen worden.

Heute wird der Raum seinen Meister finden.

Familie Leye!

Du gibst Vollgas. Tempolimit 70? Nicht mit dir!

Jani und Christina sind drei Minuten zu spät. Du rollst innerlich die Augen, äußerlich ebenfalls.

„Da sind wir!“

„Wird auch Zeit“, sagst du und betrittst als Erste das seltsam heruntergekommene Gebäude. Denkmalschutz wird in diesem Teil von Bayern nicht groß geschrieben.

Ein kurzer Flur führt euch in einen kleinen Empfangsraum. Vergilbte Tapete, ein hölzerner Tresen, ein schief hängender Kleiderhaken und ein uralt aussehender Computer.

„Hallo?“

Mama und Papa setzen sich auf die beiden einzigen Stühle gegenüber dem Tresen.

„Hal-“

Schwärze.

„-lo.“

Das Licht ist weg.

Du tastest wild umher.

„Wo seid ihr?“

Niemand antwortet.

„Wo…“

Du bist müde.

Besser erst einmal hinlegen…

Vor zehn Minuten bist du aufgewacht. Allein, in einem Raum ohne Fenster, mit einer einzigen Tür ohne Schloss, einem Lüftungsschacht und einem großen Wandsafe. Eine Glühbirne, die an einem weißen Kabel von der Decke baumelt, spendet das einzige Licht. Der Fußboden ist grau und kalt, genau wie Wände.

Das ist der krasseste Escape-Room aller Zeiten, denkst du.

Aber wo sind die anderen?

Du schaust dich im Startraum um.